Unseren kleinen Newsletter verschicken wir seit 2016 über Revue. Das ist ein Start-up aus den Niederlanden, das sich auf den Versand redaktioneller Newsletter konzentriert. Das Team von Revue gibt auch den sehr lesenswerten wöchentlichen Newsletter “
This Week in Newsletter” heraus. Wir haben Revue-Mitarbeiter Michaël Jarjour in unseren Podcast eingeladen und ihn gefragt: Was macht gute Newsletter aus?
Das sind unsere fünf Take Aways aus dem Gespräch:
💡Bezahlnewsletter können bis zu 90% Öffnungsrate erreichen. Gute kostenlose redaktionelle Newsletter erreichen 50% Öffnungsrate.
💡"Mir wird zu viel auf die Öffnungsrate und die Größe der Liste geschaut, dabei ist es noch wichtiger, wieviele Leute regelmässig den Newsletter öffnen. Wir nennen sie Engaged Readers“, erklärt Michaël Jarjour. Engagierte Leser*innen haben eine stärkere Bindung und sind auch offener für Werbung oder für Paid-Angebote.
💡Viele Newsletter lassen neue Abonnenten liegen, weil sie keine Anmeldemöglichkeit im Newsletter haben. Oft werden Newsletter aber weitergeleitet und bei den dann erreichten Personen gibt es eine höhere Bereitschaft, den Newsletter zu abonnieren.
💡Redaktionen können gute Newsletter einsetzen, um neue Leser*innen an die eigene Marke zu binden. So bietet Madsack viele lokale Newsletter an und hat auch einen Covid-19-Newsletter gestartet, der direkt auf ein großes Interesse stieß. Mit dieser "Engagement-Maschine” konnten neue Leser*innen für eigene Bezahl-Angebote gewonnen werden. Grundsätzlich funktioniert es gut, wenn Redaktionen einen Pop-up-Newsletter zu einem Thema anbieten, zu dem es in dem Moment eine große Nachfrage gibt und die Leserschaft nach mehr Informationen sucht, beobachtet Jarjour. Ein ähnliches Beispiel liefert die Republik aus der Schweiz. Das Paid-Magazin konnte mit seinem kostenlosen Corona-Newsletter 25.000 Leser*innen erreichen. Viele meldeten sich dann auch für das digitale Magazin an.
💡Newsletter ist ein persönliches Medium. “Wenn ihr Leute für eure Newsletter einstellt, dann holt euch Radio-Leute. Die können besonders gut so schreiben, wie gesprochen wird.” Außerdem versteht Jarjour Newsletter nicht, in denen eine Chefredakteur ein kurzes Vorwort schreibt, sich dann verabschiedet und dann die Inhalte aufgelistet werden. “Das ist doch keine B-Ware. Und es wirkt komisch, wenn man sich mitten im Brief verabschiedet. Leider ist die Praxis weit verbreitet.”