Geben Sie es zu – so allmählich beginnt das Home Office zu nerven. Mich jedenfalls nervt es sehr. Und offenbar bin ich da nicht allein. In einer aktuellen Umfrage des
Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation, die mein Haupt-Arbeitgeber
Euroboden unterstützt hat, sieht man: Menschen wollen einen anderen Ort zum Arbeiten haben als (nur) den eigenen Küchentisch. Aber sie sind anspruchsvoll. Neben harten Standortfaktoren zeigt sich zunehmend die
Bedeutung weicher Faktoren für die Wahl der Büroimmobilie.
24 Prozent der Befragten wünschen sich explizit ein kreatives Umfeld. Faktoren wie eine digitale Infrastruktur und ein inspirierendes Umfeld haben in der jungen Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen einen hohen Stellenwert. Der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit bleibt unumstritten. Die Symbiose zwischen Natur und Gebäude ist gefragter denn je. Begrünte Dach- und Fassadenflächen sowie die Nutzung von Flächen zur Lebensmittelproduktion („Urban Farming“), als Beitrag zu einer essbaren und biodiversen Stadt, befürworten 25 Prozent der Befragten. Dieses Umdenken zeigt sich auch in der Zustimmung, Büroflächen zukünftig mit öffentlich unzugänglichen Arbeitsorten im Grünen auszustatten und diese auch außerhalb der Arbeitszeit als Naherholungsorte zu nutzen. Klimaschutz und nachhaltiges, ökologisches Handeln stehen im Rahmen der Arbeitsplatzgestaltung vor allem bei jüngeren Generationen (unter 30 Jahren) im Fokus.
Und das Nutzungskonzept von Büroflächen wandelt sich. 26 Prozent der Befragten befürworten Büroflächen zukünftig als Kommunikations- und Begegnungszonen. Still- und Fokusarbeiten verlagern sich ins Home-Office. Auch die Möglichkeit sogenannter „Third Places“ als Alternative zu zentralen Unternehmensstandorten findet Anklang. 22 Prozent begrüßen die Bereitstellung eines „Working-in-the-City-Pass“, der es ermöglicht, für einen festgelegten Zeitraum in Cafés oder Bibliotheken zu arbeiten. Dennoch ist davon auszugehen, dass der physische Austausch und die Interaktion wichtige Bestandteile in der Büro- und Arbeitswelt bleiben. Der Rahmen dafür aber muss sich neu erfinden. Aissatou Frisch-Baldé, Leitung Büroflächen bei Engel & Völkers Commercial Berlin, kommentiert:
„Wir sehen, wie die Attraktivität von B- und C-Lagen zunimmt. Hier zeichnet sich in der Nachfrage eine echte Trendwende ab. Viele namhafte Konzerne siedeln sich in den Randlagen an und schaffen damit Zukunftsorte der Arbeit, die auch einen prägenden Einfluss auf die Stadtentwicklung haben. Weiterhin beobachten wir einen Wandel in den Flächennutzungskonzepten. Zu den großen innerstädtischen Bürokomplexen könnten zukünftig vermehrt kleinere Satellitenbüros im Größenbereich von unter 600 Quadratmeter angemietet werden.“
Für
Euroboden als Projektentwickler sind die Studienergebnisse deshalb spannend, weil das Unternehmen mit dem aktuellen Projekt
„Hammerschmidt“ gerade einen Bürobau fertigstellt, der in seiner Architektur auf die Studie zu reagieren scheint (obwohl natürlich vorher begonnen):
Begegnungsflächen, die den kreativen Austausch fördern und damit ein inspirierendes Umfeld für das Arbeiten in Teams schaffen. Angebote wie ein Sport- und Rekreationsdeck, um den Menschen einen Mehrwert jenseits der klassischen Bürofläche zu bieten. Und eine Einbeziehung der Natur durch großzügige Außenräume an einem naturnahen Standort mit Blick bis zu den Alpen.