Liebe Roter-Faden-Leserinnen und -Leser,
als ich vor vier Wochen den letzten Newsletter an Sie schrieb, lag ein dreiwöchiger Urlaub vor mir – aber auch dieses Mal hat sich die Erfahrung bewahrheitet: Kaum hat der Urlaub begonnen, so ist er (gefühlt) auch schon wieder vorbei. Und als ich dann am zweiten Arbeitstag bei einer großen
Wahlkampfveranstaltung des CDU-Kanzlerkandidaten war, gehörten die freien Wochen unwiederbringlich der Vergangenheit an. Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder, zitierte ich im Geiste Goethes Faust, als ich die Wahlkämpfer dort vor mir sah - wohlwissend, dass die nächsten sechs Wochen extrem arbeitsreich werden. Denn in drei Wochen finden die Kommunalwahlen samt Bürgermeister- und Landratswahlen statt, zwei Wochen später die Bundestagswahlen. Für uns in der WZ-Redaktion bedeutet das fast jeden Tag Ausnahmesituation, denn parallel zu den aktuellen Ausgaben müssen wir die Wahlberichterstattung und die vielen zusätzlichen Informationsangebote wie beispielsweise Podiumsdiskussionen vorbereiten.
Aber es gibt ja nicht nur Wahlkampf, sondern auch die vielen regionalen und überregionalen Ereignisse, die außergewöhnlich sind. Was in Afghanistan gegenwärtig passiert, ist erschütternd und wirft unzählige Fragen auf. Es macht aber auch wieder deutlich, wie schnell Auswirkungen internationaler Politik vor unserer Haustür stattfinden können. Wie schon vor sechs Jahren könnten schon bald Flüchtlinge, diesmal aus Afghanistan, nach Oerbke kommen. Eine Aufnahme von afghanischen Ortskräften und ihren Familienangehörigen ist im Ankunftszentrum Bad Fallingbostel-Oerbke derzeit zwar nicht vorgesehen, wie eine Sprecherin des Niedersächsischen Innenministeriums auf Anfrage der Walsroder Zeitung mitteilte. Aber Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hat öffentlich neben Friedland eben doch Bad Fallingbostel als möglichen Ort für die Aufnahme ausgeflogener Menschen aus Afghanistan genannt. Für mich ist es absolut nicht unwahrscheinlich, dass neben dem Ankunftszentrum auch „Oerbke-Ost“ für die Aufnahme von bis zu 1000 Flüchtlingen genutzt wird. So weit ist es zwar noch nicht, aber wie gesagt – es sollte mich nicht wundern. Lesen Sie einstweilen den Bericht meines
Kollegen Manfred Eickholt, der dazu recherchiert hat.