Liebe Roter Faden-Leserinnen und -Leser,
in dem Wahl-Marathon-Monat September befinden wir uns gefühlt auf den letzten zehn Kilometern. Morgen in einer Woche finden die Bundestagswahlen statt, morgen vor einer Woche haben wir alle einen neuen Landrat, Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte gewählt. Die Wahlnacht werden wir in der
Redaktion der Walsroder Zeitung sicherlich lange nicht vergessen. Aus der Erfahrung vieler Wahlnächte wusste ich, dass es besonders bei den Kommunalwahlen – erschwert in diesem Fall durch die Landrats- und Bürgermeisterwahlen – zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen bei der Stimmauszählung kommen kann. Wir hatten uns also auf extrem zeitlich knappes Arbeiten eigestellt. Was dann geschah, übertraf aber alles bisher Dagewesene. Die Auswahl der Stimmen der Landratswahl, die eigentlich nach einer Stunde beendet sein sollte, dauerte geschlagene vier Stunden. Statt um 19.30 Uhr war ich erst nach 22.30 Uhr wieder in der Redaktion, um mit der Schreibarbeit beginnen zu können.
Unterdessen saß mein Kollege
Jens Reinbold immer noch im Kreishaus. Er sollte über die Kreistagswahlen berichten, und die Auszählung dauerte immer noch an. Genauso übrigens die der Bürgermeisterwahlen in Bad Fallingbostel, um die sich mein Kollege
Manfred Eickholt kümmerte. Meine Kollegin
Johanna Scheele, die zum ersten Mal eine Wahlnacht in der Redaktion erlebte, musste gegen 1 Uhr die Segel streichen: Die vollständigen Ergebnisse aus der Samtgemeinde Schwarmstedt, um die sie sich kümmerte, sollten noch sehr viel länger auf sich warten lassen. Genauso war es übrigens auch in den Samtgemeinden Rethem und Ahlden, wo der Kollege
Dirk Meyland den schwersten Job von uns allen hatte: Er hatte zwei Bürgermeisterwahlen, zwei Samtgemeinderatswahlen und neun Wahlen von Räten der Mitgliedsgemeinden zu stemmen.
Nachts gegen 2 Uhr verließen wir hundemüde die Redaktion, hatten alles unter „Dach und Fach“, was von unserer Seite recherchiert, berichtet und kommentiert werden konnte. Die Kolleginnen im Digitalbüro hatten den ganzen Abend und die halbe Nacht auf unseren elektronischen Kanälen dafür gesorgt, dass die Netzgemeinde auf dem neuesten Stand war. Dennoch waren wir nicht ganz zufrieden, als wir uns für wenige Stunden verabschiedeten. Denn unser Anspruch war es ja, unsere Leserinnen und Leser vollständig zu informieren. Als wir am nächsten Morgen erfuhren, dass in einigen Wahllokalen bis morgens um 6.30 Uhr ausgezählt worden war, wurde das Ausmaß des „Desasters“ deutlich: So etwas war in der Geschichte der Kommunalwahlen im Heidekreis noch nie vorgekommen.