Zum Schluss noch ein bisschen Poesie. Das folgende Gedicht eines gefrusteten Lehrkörpers wurde mir von einer berufsschullehrenden Freundin übermittelt. Es bezieht sich auf die 23. Schulmail des Ministeriums, das pünktlich zum Beginn des Wochenendes am vergangenen Freitag über die komplette Wiederaufnahme des Grundschulunterrichts zum 15. Juni 2020 informierte. Kein Wunder, dass da manch betroffener Mensch (siehe oben) zum Stilmittel der Ironie greift:
Schöne Grüße vom Schulpoeten
Ich gebe zu, ich bin verwirrt,
das Virus ist scheinbar mutiert.
In Grundschule greift es nicht an,
wie man aus der Mail folgern kann.
Auch Reinigung ist nicht vonnöten,
in Grundschulen tut es nicht töten,
doch wächst in mir die Skepsis dessen,
was unser Dienstherr, wie vermessen,
als neues Fakt verkaufen will,
denn mehr als viel, ist schlicht zuviel.
Bisher war'n solch Unwahrheiten,
die eig'ne Wege vorbereiten,
mir nur bekannt vom Präsidenten,
der USA, nicht von den eigenen Regenten.
Der Zeitpunkt könnt’ nicht dümmer sein,
die Konsequenz nicht schlimmer sein,
als schnell sich noch zu infizieren,
sich vor der ganzen Welt blamieren,
bevor man in die Ferien startet,
wo sicherlich so mancher wartet,
der sich jetzt schlichtweg infiziert,
weil Düsseldorf es nicht kapiert.
(Verfasser unbekannt)