Als Markus Schmidt 2017 in die Uckermark kam, lag bereits eine turbulente Vergangenheit hinter dem heute 45-Jährigen. Er war mit den prominenten „Jungen Wilden“, e-inem Club experimentierfreudiger Köche, um die Welt gereist, hatte auf Festivals für tausende Besucher gekocht und dafür gesorgt, dass hinter den Banden der Formel 1-Rennen niemand hungrig blieb.
Doch irgendwann war Markus Schmidt den ständigen Rummel leid. In Zichow wollte der Gastronom dem Zirkus den Rücken kehren. Die von ihm dort erworbene Immobilie sollte für den gebürtigen Westfalen der Beginn eines neuen Lebensabschnitts sein. Noch brummt der Laden in der „Uckermärkische Klause“ allerdings nicht.
Dabei hätte in dem direkt an der Ortsdurchfahrt gelegenen Lokal längst Hochbetrieb herrschen sollen. Das bekannte Restaurant, in dem zu DDR-Zeiten Dutzende LPG-Vergnügen und Brigadefeten stattfanden, steht weiter leer. Dem hochgewachsenen Mann mit dem jungenhaften Grinsen hat wie vielen anderen Unternehmen auch die Coronakrise das Geschäft vermasselt. Aber so richtig.
Liebe seines Lebens kennengelernt
Aktuell ist wieder alles auf Los, könnte man sagen. Denn der aus Gütersloh stammende Koch hat sich endgültig von seinen Saal-Plänen verabschiedet und mit dem Umbau des 280 Quadratmeter großen Raums zu einer riesigen Cateringküche begonnen. Dort will er jetzt so schnell wie möglich Kantinenessen auf gehobenem Niveau anbieten: spezielle Burger, Currys, Pizzen, Nudeln – was auf die Teller kommt, weiß er schon genau. Ebenso wie, dass das Ganze zunächst nur mit Selbstbedienung laufen wird.
Gefragt, ob ihn die Corona-Zwangspause mit seinem Entschluss für Zichow hadern ließ, verneint der Gastronom schnell: „Nein, wieso denn? Ich bin noch optimistisch. Das hier wird klappen. Außerdem habe ich die Liebe meines Lebens kennengelernt.”