“Es gab massive Übergriffe auf die jüdische Gemeinde”, so Deutsch. Eine aufgrund ihrer Kleidung als jüdisch erkennbare Familie wurde in einem Park in Wien mit Steinen beworfen, ein Mann mit einer Kippa wurde von Jugendlichen als “Scheißjude!” angeschrien, es kam zu zahlreichen Drohungen und Sachbeschädigungen. IKG-Präsident Oskar Deutsch sprach bei der Präsentation des Berichts für 2021 von einem Negativrekord. “Das wichtigste: So erschreckend das ist, wir werden uns nicht einschüchtern lassen”, betonte er.
“Vielleicht trägt das zu einem größeren Problembewusstsein bei”
Bei der Vorstellung des Berichts schlug Oskar Deutsch auch vor, nicht mehr von “Antisemitismus”, sondern von “Judenhass” zu reden. “Antisemitismus beschreibt ein vielschichtiges Problem, das sehr treffend von Theodor Adorno definiert wurde: ,Antisemitismus ist das Gerücht über die Juden.‘ Dieses ,Gerücht’ schlägt leider oft in verbale und physische Gewalt um, weshalb es legitim ist, von Judenhass zu sprechen. Vielleicht trägt das zu einem größeren Problembewusstsein bei”, sagte Deutsch.
Ich halte das für einen guten Vorschlag und werde daher künftig öfters vom Judenhass schreiben. (Markus Sulzbacher, 19.05. 2022)
Hier mein Artikel im STANDARD über den Bericht: