Es kommt ein langer Text, den du gerne überspringen kannst, wenn Games nicht dein Thema ist :-)
Ein Weg ins Metaverse führt vielleicht über Gaming.
Für Meta ist Gaming aktuell wichtig, um Headsets zu verkaufen. Die Quest 2 ist aktuell vor allem eine VR Spielekonsole. Und die Erwartungen in der Games-Community sind hoch. 2021 verkaufte Meta 8 Millionen Headsets.
“Meta Quest 2: Der Gaming-Showcase war eine Enttäuschung” titelte Mixed.de vergangene Woche.
“Cities: VR im Test – Mit offenen Augen vor die Wand gefahren” titelte das selbe Magazin gestern über den frisch auf die Quest portierten Titel.
Auf der einen Seite können es nicht genug Titel sein. Auf der anderen beschweren sich die Redakteure über halbfertige Produkte.
Für Meta schaut es so aus: Egal was du machst, du bekommst in den Nacken geklatscht. Das kann Meta aushalten. Fair ist das dennoch nicht.
Ein Kompromiss wäre: Entwicklung direkt am Gamer. Also: man released ein Produkt, dass bereits nutzbar ist, um es dann mit der Community weiter zu entwickeln. Games-Redakteure lieben das, denn dann können sie darauf herumhacken.
Nicht völlig zu unrecht, denn es gab Games, die unfertig herauskamen, nicht wenig kosteten, und niemals fertig wurden. Sie sehen sich da vielleicht auch in einer Mission im Namen aller Gamer.
Jetzt werden Games im Speziellen immer anspruchsvoller und komplizierter zu entwickeln. Nicht nur, dass die Ansprüche immer höher werden. Die technischen Plattformen haben immer mehr Features, die Anzahl der Plattformen nimmt zu. Damit ein Game wirklich richtig gut performt und man das Maximale aus jeder Plattform herausholt, müsste man im Grunde jedes Mal eine komplett neue Engine schreiben.
Im Falle von Cities: VR ist es so: Das Spiel, dass zu portieren ist, ist groß, sehr groß und hat eine sehr große Community. Meta hat jedes Interesse daran, es auf seine Plattform zu bringen. Eventuell haben sie dabei auch etwas nachgeholfen.
Denn ein dankbarer Job ist das nicht. Schon auf einem ordentlichen PC können große Städte Probleme machen. Auf einem Smartphone-Chip, der in so einem Quest 2 steckt, sieht das gleich noch mal anders aus.
Also, was macht Fast Travel Games, die das Spiel im Auftrag von Paradox Interactive entwickeln?
Die Entwickler haben sich entschieden, vermutlich auch mit Druck von Meta, das Game früh zu bringen, mit einem Basis-Set an Features. Befindet man sich in der Lobby, sieht man auf der linken Seite einen Hinweis. In aller Kürze: Ihr bekommt kostenlose Updates, Expansions und Verbesserungen.
Am selben Tag der Ankündigung, veröffentlichte Meta auf ihrem Blog
einen Artikel, in dem Creative Director Erik Odendahl das “Metro & Traffic Routing” Update für den Juni ankündigt. Es sieht also nicht so aus, als ob wir jetzt damit rechnen müssten, dass die 29 Euro, die das Spiel ohne Vorbesteller-Rabatt kostet, in den Wind gesetzt sind. Denn die Entwicklung scheint wirklich weiter zu gehen.
In der Zwischenzeit sammelt Fast Travel Games
Feedback. Und im
Oculus Store Bewertungen. Die Dissonanz zwischen dem positiven Feedback der Fan-Community des Games und den Kritikern ist enorm.
Ich persönlich hoffe, dass das Spiel eine ähnliche Kurve hinlegt, wie No Man’s Sky. Die Erwartungen waren enorm, der Release mehr als holprig, und die Updates phänomenal.
Was bedeutet das nun für die Entwicklung des Metaverse?
Meta muss lernen mit den hohen Ansprüchen der Games-Redakteure umzugehen. Wenn die Zahlen stimmen, klingt die Kritik der Games-Magazine nicht mehr ganz so schmerzhaft.