Corona Ethnografie—Ein paar kurze Notizen zum Corona Virus. Weniger über tatsächliche Details, sondern viel mehr, weshalb er im Westen als gefährlicher wahrgenommen werden kann als er es tatsächlich ist.
Zum Einen wäre da die gigantische Anzahl von Menschen, die in China unter Quarantäne stehen. Laut der
New York Times betreffen die Ausgangssperren inzwischen 760 Millionen Chinesen, bzw. knapp die Hälfte des Landes oder auch fast 10% der Weltbevölkerung. Der Grund für Chinas extreme Maßnahmen ist dabei aber weniger die Gefährlichkeit der Krankheit,
sondern viel mehr die Überreaktion des chinesischen Regierungssystems:
“Once the epidemic was disclosed, the central government put huge pressure on local officials. […] That triggered competition between regions, and local governments turned from overly conservative to radical. Even when the situation is relieved or if the mortality rate turns out not to be high, the government machine is unable to change direction or tune down.”
Grundsätzlich werden in vielen asiatischen Ländern Gesichtsmasken getragen, nicht um sich selbst, sondern das Umfeld vor bspw. der eigenen Erkältung zu schützen. Gleichzeitig werden bei Epidemien die Masken zu einem kollektiven Symbol des Handelns gegen die Krankheit und das Nichttragen wird als Normverstoß verstanden. Es setzt also eine Form von Gruppenzwang ein.
Auch hier stehen Masken also nicht für eine gefährliche Krankheit, sondern viel mehr für eine kollektive Reaktion auf diese.