Ich habe eine Theorie: Am unbefangensten und deshalb wirkungsvollsten lässt es sich schmökern außerhalb des eigentlichen Alltags und des eigenen Geschmacks. Ein Regisseur von TV-Formaten, in denen Prominente vorne reinstecken müssen, was bei australischen Tieren hinten rauskommt, kann beim Dschungelcamp nicht entspannen, weil er gar nicht anders kann, als sich dienstliche Gedanken zu machen. Mir hingegen gelingt Entspannung beim Dschungelcamp gut.
Ähnlich mit dem Geschmack: Was ich nie lese (und was auf mich im Grunde dieselbe Wirkung hat wie Sachen, die hinten aus australischen Tieren rauskommen), ist Fantasy. Hobbits, Ringe, Potters, den ganze Kram kann ich nicht, will ich auch nicht. Aber er ist mir eben auch genau richtig egal, sodass ich ihn ganz unvoreingenommen zu mir nehmen kann, mithin wegschmökern.
Schöne, unangestrengte Stunden in dieser Hinsicht hat mir “Vier Farben der Magie” von V.E. Schwab bereitet. Das Buch hat alles, um den Novembernebel vergessen zu machen, ohne gleich wieder ins nächste Grübeln hinüberzukippen. Es gibt auf der Welt vier Dimensionen, jede hat ein eigenes London. Überall herrscht Magie, mal mehr, mal weniger. Nur ein paar Auserwählte können wandeln zwischen den Welten. Und dann passiert … genau das, was jeder jetzt vermutet.
“Vier Farben der Magie” ist der Auftakt einer “Erfolgstrilogie”. Aber ehrlich, so lang ist der November nun auch wieder nicht.
Bis nächste Woche!
Andreas