Tja, was genau nach dem 4.3. passiert, weiß heute noch niemand, denn das Anmeldeverhalten der Eltern ist offen. Voraussichtlich werden die Schulen wie in den Vorjahren zunächst Geschwisterkindern einen Platz garantieren. Danach wird voraussichtlich überall dort, wo es mehr Anmeldungen als Plätze gibt, per Los eine Rangfolge sämtlicher Bewerbungen erstellt werden– mit getrennten Töpfen für Mädchen und Jungen.
Die Schulen werden den Eltern im Anschluss dann Zusagen zuschicken – ob auch Absagen versendet werden, ist nicht bekannt. Jedenfalls bekommen alle Eltern, deren Kinder einen Platz bekommen haben, eine Frist mitgeteilt, innerhalb derer sie den Schulplatzes annehmen können. Wie lang diese Frist ist, steht ebenfalls in den Sternen. Nehmen die Eltern den Platz für ihr Kind an, gilt es als aufgenommen und scheidet aus allen anderen Auswahlverfahren aus.
Weiter heißt es:
Frei werdende Schulplätze werden entsprechend einer beim Auswahlverfahren ermittelten Rangliste nachbesetzt. Auch dann erhalten Sie wieder eine Frist, in der Sie antworten müssen, ob Sie den Schulplatz für Ihr Kind annehmen.
Man muss davon ausgehen, dass die Schulen in den Tagen und Wochen im Frühjahr viele Listen verwalten, viele Namen streichen, viele Nachfragen stellen, viele Fristen verstreichen sehen werden – und dass nach zwei Verteilrunden bereits alle Kinder einen Platz haben, darf man getrost als unwahrscheinlich bezeichnen. Das bedeutet: Es wird voraussichtlich dritte und viere Verteilrunden geben.
Unklar ist weiterhin:
- Schafft die Stadt im Vorfeld Klarheit darüber, welche Schulen welche Aufnahmekriterien anwenden?
- Wird die Stadt die Zahl der verfügbaren Plätze an den einzelnen Schulen vorher bekanntgeben, damit sich die Eltern orientieren und ihre Chancen besser einschätzen können?
- Erfahren Eltern zwischenzeitlich, auf welchem „Rang“ ihre Kinder landen, um ihre Chancen auf einen Nachrücker-Platz einschätzen zu können?
- Können Eltern auch in einen Platz ablehnen und bleiben die Kinder daraufhin dann in den anderen Listen stehen? Oder sagt die Stadt, dass sie ihre Schuldigkeit getan hat, sobald auch nur ein Platz angeboten wurde?
- Wenn keine Absagen per Post verschickt werden, wie können Eltern dann sicher sein, dass ihre Kinder an einer Schule (vorerst) nicht angenommen wurden? Andersherum: Kommt erst eine Absage, kann dann später überhaupt doch noch eine Zusage kommen?
- Wie synchronisiert die Stadt das Verfahren mit den parallelen Bewerbungsrunden bei nicht-städtischen Schulen oder auch Schulen aus Nachbarkommunen? Wer rückt nach, wenn Eltern Plätze zunächst annehmen, aber später zurückgeben?
- Kann die Stadt sicherstellen, dass dieses Anmeldeverfahren nach sechs Wochen abgeschlossen ist, so wie es die Ausbildungs- und Prüfungsordnung vorsieht?
- Und was passiert eigentlich im Anschluss, also wenn alle Listen abgearbeitet sind? Denn es ist ja nicht davon auszugehen, dass dann bereits alle Kinder mit Schulplätzen versorgt sind. Verschickt die Stadt dann wieder Restplatz-Briefe, und die Eltern müssen erneut (Mehrfach)-Anmeldungen für die Kinder abschicken, die nach der großen Tombola im Regen stehen? Werden dazu dann erst Mehrklassen geöffnet? Oder macht man das vorher im Verfahren. Und: Wann?
- Ist dieses Verfahren bereits auf Rechtssicherheit geprüft?
Fragen über Fragen, die in den kommenden Wochen sicher für Diskussionsstoff sorgen werden. Wir begleiten das Thema natürlich weiterhin so kritisch wie laut. So richtig zu Ende gedacht wirkt das leider alles noch nicht. Immerhin bleiben noch ein paar Wochen Zeit für Gespräche, Nachfragen, kritische Kommentare und wo nötig auch Protest.
Auch die Kölner Medien begleiten die Ergebnisse kritisch: