Mexiko, Libanon, Belgien, Bayern. Wo ich die letzte Woche überall hätte hingereist sein können. Stattdessen Vorträge über Zoom. Den einen vor lauter ausgeschalteten Kameras. Das ist schlimmer, als ein Publikum, dass permanent auf das eigene Handy schaut, weil man so wenigsten weiß, dass sie da sind und nicht ganz abgehauen sind. Natürlich ist das alles auch praktisch und besser für die Umwelt. Aber wenn ich nur daran denke, wie viel ich vor genau einem Jahr gereist bin und wie viele Leute ich kennenlernen durfte – das kann eine online Konferenz einfach überhaupt nicht ersetzen. Dabei sind die Gespräche am Rand so wichtig. Ebenso das Kennenlernen von Verbündeten, Land und Leute kennenlernen, in Gesprächen beim Wein viel mehr erfahren und lernen, als es ein Panel mit je beibringen könnte. All das fehlt so sehr.
wir gewesen bin ich die letzten zwei Wochen aber in den schönen Universitätsstädten Tübingen und Göttingen. In Tübingen, meiner eigenen Studienstadt durfte ich die Tübinger Dialoge jmit dem Rektor Prof. Bernd Engler und der Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, sowie weiteren Professor:innen und Studierenden moderieren – statt des Festakts zu Semesterbeginn. Es war schön, wieder dort zu sein, aber schmerzhaft, dass ich einfach niemanden treffen konnte. Da war mein geringes Zeitbudget auch ein Faktor, aber mit geschlossenen Restaurants in einer Pandemie ist es auch nicht so einfach. Und Babies begrüßen zu müssen, ohne sie anfassen zu können, hätte einem vielleicht noch mehr das Herz zerrissen als sie weiterhin nur von Aufnahmen zu kennen. Es ist einfach alles kein Spaß. Dafür gab es mit einer Woche Göttingen auch eine Woche Abstand von der Großstadt. Innere Ruhe und anregende Diskussionen. Ich glaube, es gibt nur wenig Wertvolleres.
in dieser turbulenten Woche gab es aber auch eine Auszeichnung über die ich mich wahnsinnig freute, die ich dieses Jahr nicht für möglich gehalten hätte. Aber das Capital Magazin hat mich als „Junge Elite“ Deutschlands ausgezeichnet und sieht mich als eine von 40 Personen unter 40 die im Bereich „Wissenschaft und Gesellschaft“ dieses Land prägen. Was für eine Ehre! Glückwunsch auch an alle anderen Ausgezeichneten. Für mich ist das noch mehr Bestätigung, dass das Thema Bürgerrechte im Digitalen an Relevanz gewinnt und in der Breite langsam ankommt.
Nun Euch noch einen schönen Sonntag. Alles Liebe
Ann Cathrin
https://www.capital.de/karriere/das-sind-die-top-40-unter-40-des-jahres-2020
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