Merkwürdigkeiten & Polizeigewalt bei der Demonstration vom 06.10.2020:
Entgegen der vorherigen Absage der TU-Kaiserslautern wurde dennoch eine Gruppe StudentInnen nach Kandel geschickt um Daten zu erheben. Antifaschistische Aktion Südpfalz beschreibt es wie folgt:
“In der Demo am 06. Oktober tauchten mehrere Mitarbeiter der TU KL im Demonstrationszug des Gegenprotestes auf und sprachen die Teilnehmer an, um den Fragebogen mit ihnen zusammen auszufüllen. Darauf hingewiesene Ordner informierten jedoch umgehend den Versammlungsleiter der Gegendemo, woraufhin dieser die Damen und Herren anwies ihre Arbeit einzustellen.”
Im weiteren Versammlungsverlauf kam es im Dierbachweg zu einem Zwischenfall, als ein Teilnehmer der Demonstration des rechtsextremen “Frauenbündnis Kandel” von AntifaschistInnen am weitergehen gehindert wurde, woraufhin die Polizei Schlagstock und Pfefferspray gegen die linken DemonstrantInnen einsetzte. Dabei wurde ein Teilnehmer der linken Demonstration verletzt und erlitt eine Platzwunde. Unmittelbar nachdem sich die Lage beruhigte versuchten StudentInnen der TU-Kaiserslautern Interviews mit den anwesenden DemonstrantInnen zu führen.
Ebenso gab es einen Zwischenfall mit einem Polizeihund, bei dem ein Teilnehmer der Demonstration von Kandel gegen Rechts, durch Bisse schwer verletzt wurde.
Kommunalinfo-Mannheim schreibt dazu: “Einer der Beamten führte einen Hund ohne Maulkorb mit sich, der von Anfang an aggressiv und angriffslustig war. Der Hund reagierte unkontrolliert und als der Mann sein Bein hob, als Schutzreaktion vor dem Hund, ließ der Polizist seinen Hund los. Dieser verbiss sich sofort in das Bein des Demonstranten und anschließend in den Arm. Währenddessen kamen mehrere Polizist*Innen hinzu, die den Mann zu Boden drückten, schlugen und fesselten. Obwohl der Mann schon lange überwältigt war, ließ der Hund die ganze Zeit nicht von ihm ab und biss weiter zu (…) Zeugen sprachen uns gegenüber davon, dass der Hund deutlich sichtbar, sehr aggressiv gegenüber allen Personen selbst gegen Polizeibeamten war und der Diensthundeführer ihn absolut nicht unter Kontrolle hatte. Aufgrund uns vorliegenden Videos und Bilder dieses Einsatzes kann man den Zeugenaussagen durchaus Glauben schenken.”
Hierzu merkte Antifaschistische Aktion Südpfalz an:
“Eine direkte Konfrontation mit dem Frauenbündnis von dieser Seite der Rheinstraße aus wurde durch bereits vorhandene Hamburger Gitter auf Höhe des Dönerladens verhindert. Und das, obwohl aus dieser Richtung nie Protest angemeldet war. Man könnte also annehmen, dass der Dierbachweg und der VR-Bank Parkplatz, der im Laufe des Tages noch einmal Schauplatz eines Vorfalls werden sollte, das lancierte Nadelöhr war, um in der Livesituation die Parameter davon „friedlichen Demonstrationssituationen“ hin zu „Konfliktsituationen“ zu verändern, ohne die polizeiliche Kontrolle gänzlich aus der Hand zu geben. Doch weshalb hätte die Einsatzleitung dies tun sollen?”